Aguirre, der Zorn Gottes
Das große Scheitern inszeniert Herzog in diesem wahnhaften Eroberungs-Mythos um eine spanische Expedition, die sich im Jahr 1560 durch den Urwald Perus schlägt. Auf der Suche nach der legendären Goldstadt El Dorado, rückt das Verderben immer näher, je weiter die Truppe vordringt.
16. Jahrhundert, in den peruanischen Anden: Eine Expedition spanischer Conquistadores ist auf der Suche nach El Dorado, dem sagenhaften Goldland der Inkas. Der machtbesessene Unterführer Aguirre reißt das Kommando über einen Voraustrupp an sich, der auf Flößen den Amazonas herabfahren und die Gegend erkunden soll. Aguirre erklärt den spanischen König für abgesetzt und einen mitreisenden Adligen zum "Kaiser von El Dorado". Dann stößt er mit den Flößen weiter ins Land vor, inmitten einer feindlichen Umwelt, bedroht durch die Giftpfeile der Indigenen, Hunger, Erschöpfung, Krankheit und Meuterei. Die Gruppe wird immer weiter dezimiert. Am Ende sehen wir Aguirre dem Wahnsinn verfallen, auf einem von Leichen bedeckten Floß, das den Amazonas hinabtreibt.
Aguirres Traum von El Dorado, von Macht und Größe, ist der Traum, Geschichte zu machen, um sich dem Schicksal zu widersetzen. Es ist ein bildgewaltiges Abenteuer, das dem Neuen Deutschen Film auch international große Anerkennung verschaffte. Gleichzeitig ist AGUIRRE, DER ZORN GOTTES auch die erste Zusammenarbeit von Werner Herzog und dem exzentrischen Klaus Kinski. Ihr enges Verhältnis ist stets von einer großen Ambivalenz geprägt gewesen und brachte weitere Filme, wie NOSFERATU (1979) und FITZCARRALDO (1982) hervor.
Bild © Werner Herzog Film, Textteile mit freundlicher Genehmigung von Filmportal